Unter Hellsehen ist eine besondere Fähigkeit zu verstehen, Gegebenheiten aus Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ohne die klassischen fünf Sinne zu erkennen, weshalb der Volksmund auch oft vom „sechsten Sinn“ spricht. Somit handelt es sich um die außergewöhnliche Gabe, ohne bestimmte Hilfsmittel Botschaften zu empfangen – selbst, wenn deren Ursache und Herkunft rätselhaft bleiben. Darin liegt auch der Unterschied dieser Fähigkeit zum Wahrsagen, bei dem gewisse Hilfsmittel unerlässlich sind.
Auch, wenn viele Menschen dem Hellsehen skeptisch gegenüberstehen, darf nicht außer Acht gelassen werden, dass sogar die Polizei gelegentlich Hellseher oder Hellseherinnen zurate zieht, um etwa vermisste Personen ausfindig zu machen. Während des Kalten Krieges sollen auch die Geheimdienste in Ost und West zu Spionagezwecken auf hellsichtige Personen zurückgegriffen haben.
Es gibt Fachleute, die behaupten, dass im Grunde genommen jeder über hellseherische Fähigkeiten verfüge, diese jedoch bei den meisten im Unterbewusstsein begraben seien. An die Oberfläche treten sie hingegen bei jenen Personen, die man als „Medien“ bezeichnet. Natürlich üben nicht einmal diese Menschen ihre Gabe permanent aus, denn dazu ist neben großer Konzentration auch sehr viel Übung nötig. Erst nach langjährigem Training und umfangreichen Meditationen ist ein Medium in der Lage, gezielt jenes Tor zum Unterbewusstsein zu öffnen, das in die Welt des Hellsehens führt.
Wer in Erwägung zieht, einen Hellseher oder eine Hellseherin zurate zu ziehen, der sollte allerdings bereits im Vorfeld auf ein paar Dinge achten: Er muss bereit sein, sich dem Medium gegenüber voll und ganz zu öffnen, denn bei jenen Ratsuchenden, die zu skeptisch oder misstrauisch sind, wird die Sache nur schwer funktionieren. Erst bei einer bedingungslosen Öffnung hat das Medium Zugang zur Seele einer Person.