Unter „Wahrsagen“ versteht man die Fähigkeit bestimmter Menschen, aktuelle Situationen wahrzunehmen oder künftige Geschehnisse vorherzusehen, die durch bloße logische Schlussfolgerung anhand vorhandener Informationen nicht erkennbar wären. Die besondere Gabe des Wahrsagens, das auch als „Mantik“ bezeichnet wird, erfolgt für gewöhnlich mithilfe von ganz bestimmten Methoden.
Das Wahrsagen entstand durch den Versuch von antiken Priestern, mittels Orakeln den göttlichen Willen in Erfahrung zu bringen. Schon die alten Griechen setzten diese Techniken aber auch abseits religiöser Zeremonien ein. Im Laufe der Zeit entwickelten die Menschen eine Vielzahl von unterschiedlichen Methoden, um einen Blick in die Zukunft werfen zu können. So deutete man unter anderem den Vogelflug, interpretierte die Eingeweide von Tieren, untersuchte aber auch Sandfiguren, den Kaffeesatz oder Teeblätter. Bis heute haben sich das Pendeln, das Handlesen und das chinesische I Ging gehalten.
Am populärsten ist in unseren Tagen allerdings die Verwendung von Wahrsagekarten, die auch als Divinations- oder Aufschlagekarten bezeichnet werden. Diese Karten werden gemischt und nach bestimmten Mustern ausgelegt. Die Bedeutungen der abgelegten Karten haben in Kombination mit ihren Positionen sehr konkrete Bedeutungen, die Wahrsagerinnen und Wahrsagern wertvolle Einsichten gestatten.
Die Aussagekraft dieser Methoden liegt jedoch weniger bei den verwendeten Hilfsmitteln, sondern vor allem bei den Wahrsagerinnen und Wahrsagern selbst. An ihnen ist es schließlich, die Signale der Karten richtig zu deuten und entsprechende Ratschläge abzuleiten. Das Wahrsagen kann ohnehin nur gewisse Tendenzen für eine Entwicklung aufzeigen: In erster Linie liegt es natürlich an den Ratsuchenden, dieses Wissen auch entsprechend zu nützen und ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen!